Fluch und Segen der Technik
am Beispiel von Auto und am E-Bike
Wirklich neu ist die Erkenntnis nicht mehr, dass das Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung während des Fahrens gefährlich (und daher auch verboten) ist. Überraschender ist da schon, dass sich fast drei Viertel aller Autofahrer in Österreich inzwischen auch von der vielen fest im Fahrzeug verbauten Technik stark vom Straßenverkehr abgelenkt fühlen.
Mittlerweile gibt es jährlich mehr Unfalltote wegen Ablenkung als durch Alkohol. Auf deutschen Straßen sind laut einer Studie rund 350 der im vergangenen Jahr fast 3.500 Getöteten auf diese Ursache zurückzuführen (durch Alkoholeinfluss starben 256 Straßenverkehrsteilnehmer).
Das liegt auch daran, dass der Genuss von Alkohol bei anschließendem Autofahren auch gesellschaftlich heute nicht mehr akzeptiert ist. Um weitere Risiken zu verringern, wäre es sinnvoll, wenn sich die gleiche Haltung auch bei der Smartphone-Nutzung am Steuer durchsetzen würde.
So schön es auch sein mag, endlich diverse Berge erklimmen zu können, ohne sich dabei wirklich anstrengen zu müssen, dabei auch noch sagen zu können, man sei mit dem Fahrrad gefahren, so schwierig ist es für alle anderen Verkehrsteilnehmer, wenn der E-Bikelenker die bauch und beinmuskelschonende Errungenschaft nicht unter Kontrolle hat. Auch diese Technologie ist zu hinterfragen, nachdem hier immer wildere Tunings und noch größere und stärkere Akkus am Fahrrad montiert werden. Viele haben das E-Bike nicht unter Kontrolle und das spontane Wechseln zwischen Fahrradweg und Landstraße mit überhöhter Geschwindigkeit macht es für Fußgänger und Autofahrer nicht leichter.
Nun könnte man sagen, Gott sei Dank haben neue Autos bereits des Öfteren „Notfallbremsassistenten“. Und somit schließt sich der Kreis: Fluch und Segen der Technik von heute.
Manfred Weber,
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